Tannenzaun stellen in Weitisberga

Mitmachen am 26. April 2025!

Gemeinsam zäunen wir standortgerechte Weißtannen in der Gemarkung Weitisberga wildsicher ein. So wird ihr Bestand geschützt und eine natürliche Tannenverjüngung und damit Mischwaldförderung ermöglicht. Als Aktionsbündnis im Vorhaben „Unser Neues Sormitztal“ starten wir damit in die praktische Arbeit.

Wer ist mit dabei? Bitte meldet Euch zu der Mitmachaktion an. Per Mail an naturpark.schiefergebirge@nnl.thueringen.de oder per Telefon über Rosi Leber für den Landschaftspflegeverband 0172 6366001.

Wir treffen uns um 8 Uhr an der Straße zwischen Weitisberga und Heberndorf, Abzweig zum Steinbruch Heberndorf. Für Verpflegung am Mittag ist gesorgt.

 

Die Weißtanne im Sormitztal

Das ehemals voll bewaldete Kerbsohlental der Sormitz im Thüringer Schiefergebirge und seine Hänge sind durch Steillage und Exposition in Verbindung mit Borkenkäferbefall und Trockenheit in den letzten drei Jahren nahezu waldfrei gestellt worden. In einigen Bereichen konnten sich standortgerechte Weißtannen (Abies alba, MILL.) erhalten. Abies alba ist neben der Gemeinen Fichte (Picea abies) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Teil des herzynischen Bergmischwaldes, der als potentiell natürliche Vegetation das Sormitztal dominieren würde und als klimaangepasste Pflanzengesellschaft gilt. Diese Tannen kommen vornehmlich als Einzelbäume oder kleiner Trupp vor. Mittlerweile sind sie fast freigestellt, sie stehen auf kahlen Flächen und haben mit Sonnenbrand und Sturm schwer zu kämpfen. Neu aufkeimende Tannen haben aufgrund des hohen Bestands an Reh- und Rotwild sowie des großen Wilddrucks durch größere Rudel Muffelwild keine Chance auf Wachstum.

Aus diesem Grund möchten wir Weißtannen wildsicher eingezäunen, um sie einerseits im Bestand selbst zu sichern und andererseits einen sie umgebenden Vegetationsbestand zu entwickeln (inselartige Tannenverjüngung, Mischwaldförderung). Aufkommende Tannensämlinge werden durch schonende Freistellung gefördert. Aufkommende mischwaldtypischer Elemente wie Bergahorn und Arten der Vorwaldstadien können sich dadurch ebenfalls entwickeln. 

 

Unser Neues Sormitztal

Das Sormitztal steht exemplarisch für den Waldzustand im gesamten Thüringer Schiefergebirge. Die dominierende Fichte ist bis auf wenige Relikte vollständig vom Borkenkäfer vernichtet worden. Damit gelten circa 90% der Waldfläche als abgestorben, circa 65% davon sind bereits kahlgeschlagen. Verursacher des starken Borkenkäfer-Befalls ist die Trockenheit der letzten Jahre als Folge des Klimawandels.

Bedenklich ist die nahezu vollständige Entwaldung auch mit Gedenken an das Hochwasser im Sormitztal vor 30 Jahren, das erhebliche Schäden anrichtete. Denn der Wald war als Bodenschutzwald und Wasserspeicher kartiert und kann diese Funktion aktuell nicht mehr erfüllen.

Mit „Unser Neues Sormitztal“ widmen sich der Landschaftspflegeverband Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale e.V., die Naturpark-Verwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und der ThüringenForst seit 2024 verstärkt dieser Thematik. Informations-, Mitmachveranstaltungen und Beratungen werden zukünftig durch Maßnahmen der Wiederaufforstung, Naturverjüngung, des Bodenschutzes und Wasserrückhalts ergänzt. Hierfür gilt es ein breites Aktionsbündnis im Sormitztal aufzubauen aus Waldbesitzenden, Institutionen und Freiwilligen.

Der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale ist einer von 27 Naturparken, der als Modellregion für die Potentialstudie Natürlicher Klimaschutz des Verbands Deutscher Naturparke e.V. (VDN) ausgewählt wurde. Im Rahmen der Studie sollen in den Regionen mögliche Maßnahmen für biologische Vielfalt und natürlichen Klimaschutz identifiziert und so weit vorbereitet werden, dass sie im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung förderfähig wären und umgesetzt werden können.

Der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale bewarb sich als Modellregion mit dem Sormitztal als Bezugsregion für mögliche Maßnahmen und gewann den Landschaftspflegeverband Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale schnell als treibende Kraft für das Projekt. Mit dem Titel „Unser Neues Sormitztal“ starten die Initiatoren mit öffentlichen Informationsveranstaltungen, Beratungen und dem Aufbau eines Aktionsbündnisses aus Unterstützenden und aktiv Mitwirkenden.

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