- Lernen & Mitgestalten
- Angebote für Schulen und Kindergärten
- Reitzengeschwenda
Beschreibung
Oberhalb des Hohenwarte-Stausees, auf der Hochfläche des Südostthüringer Schiefergebirges liegt Reitzengeschwenda, ein Ortsteil der Gemeinde Drognitz im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Traditionelle Fachwerkhäuser mit Blumenschmuck an renovierten Fassaden empfangen die Besuchenden des kleinen Ortes. Sehenswert ist die im Dorfzentrum stehende Kirche. Wie nur wenige ist sie komplett mit Deckenmalereien, Doppelemporen, einem barocken Kanzelaltar, holzgeschnitzten Figuren aus vorreformatorischer Zeit sowie einer alten Orgel ausgestattet. Ein beachtlicher Taufstein zeugt von der Handwerkskunst früherer Steinmetze. Im Gegensatz zu den umliegenden Gründungen der Slawen ist Reitzengeschwenda ein typisches fränkisches Rodungsdorf des 12./13. Jahrhunderts. Hier wurden Siedler aus dem Raum Kronach und der Gegend von Arnstadt sesshaft und legten die Siedlung planmäßig an. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1378 als "Richtingswende" ("swenden" bedeutet im Althochdeutschen so viel wie roden). Auffallend ist die große Angerfläche in der Dorfmitte und die giebelseitige Ausrichtung aller Wohnhäuser. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Ziegenrück und kam nach dessen auf dem Wiener Kongress beschlossenen Abtretung an den preußischen Landkreis Ziegenrück, zu dem der Ort bis 1945 gehörte.